Gewaltig leiser Beschluss des Oberbürgermeisters?

15.04.2020

Konzerte auf der Krusenkoppel:
Gewaltig leiser Beschluss des Oberbürgermeisters?

Irritiert zeigen sich die stellv. Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Ratsfrau Elisabeth Pier, und die kulturpolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion, Ratsfrau Erika Diehr, über den Aufruf der Pressesprecherin der Landeshauptstadt Kiel zum Kartenkauf für das vorerst in den September verschobene Festival „gewaltig leise“ und die Ankündigung, die „Fans des besonderen Kieler-Woche-Festivals“ müssten wegen der Corona-Epidemie „nicht auf die stimmungsvollen Konzertabende auf der Krusenkoppel verzichten.“ Der Auftritt von „elements of crime“ sei sogar bereits ausverkauft.

Bei aller Freude über die positive Nachricht, dass Kiels Oberbürgermeister anscheinend gewaltig leise beschlossen hat, dass derartige Kulturveranstaltungen Anfang September ganz konkret wieder stattfinden können (denn  anders ist der Aufruf seiner Sprecherin zum Kartenkauf wohl nicht zu verstehen), hätte sich die CDU-Ratsfraktion doch wenigstens eine Diskussion auf breiter Ebene der Selbstverwaltung gewünscht, bevor derartige, einsame Beschlüsse und die damit verbundenen Hoffnungen verbreitet werden.
Auch stellt sich die Frage, ob man nach der Entscheidung der Bundesregierung, von Großveranstaltungen bis mindestens 31.08.2020 abzusehen, hier nicht in der Bevölkerung Erwartungen schürt, die möglicherweise nicht einzuhalten sind. Ganz davon abgesehen, dass die in der Pressemitteilung der Stadt angegeben Vorverkaufsstellen wegen der bisher geltenden Verordnungen zur Zeit noch geschlossen sind (Infotresen von KulturForum und Stadtgalerie im Neuen Rathaus, Tourist-Information Kiel, Konzertkasse Streiber).

Ebenfalls werden seitens der Stadt keinerlei Angaben gemacht, wie die Ausgestaltung der Events im Hinblick auf dann wahrscheinlich noch geltende Schutzmaßnahmen aussehen soll.

Und welche anderen Kulturveranstaltungen können wann und in welcher Form in Kiel wieder stattfinden?

Auch hier wünscht sich die CDU-Ratsfraktion kein leises, alleiniges Vorpreschen des Oberbürgermeisters, sondern einen lauten, öffentlichen Beschluss der gesamten Kieler  Ratsversammlung. Gerade in dieser Zeit gilt es, derartige Entscheidungen mit deutlich mehr Umsicht, Weitsicht und Feingefühl zu treffen, um das Vertrauen der Menschen in unserer Stadt in beschlossene oder aufgehobene Maßnahmen nicht aufs Spiel zu setzen, so Ratsfrau Pier und Ratsfrau Diehr abschließend.