Chancengerechtigkeit erfordert mehr digitales Lernen

24.04.2020

Die Corona-Pandemie und der dadurch erfolgte Schulstopp haben deutlich sichtbar gemacht, wie weit die Schere bei den Möglichkeiten digitalen Lernens auseinander geht. Während bundesweit schon an vielen Schulen Video-Klassenstunden und digitales Lernen möglich sind, laufen in Kiel meist nur die Kopierer auf Hochtouren, um Lerninhalte oder Aufgaben auf Papier an die Kinder zu schicken, stellt die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion, Ratsfrau Elisabeth Pier, fest.

Auch wenn der Umgang mit Papier und Stift aus der Schule nicht wegzudenken ist und auch einen Wert an sich darstellt: Dennoch lernen die Kinder heute für das Leben und Arbeiten im 21. Jahrhundert - und damit in einer digital dominierten Welt. Damit wird auch digitales Lernen in der nächsten Zeit immer wichtiger und unverzichtbar, betont Ratsfrau Pier.

Die Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler sind sehr unterschiedlich und vergrößern die Chancenungleichheit. Nicht wenige Kinder müssen zum Lernen Mamas Tablet nutzen - und sich dies möglicherweise noch mit Geschwistern teilen.

Zwar verfügen viele Jugendliche bereits über ein Smartphone, aber das Datenvolumen reicht oft nicht aus, um über Stunden digital zu üben. So ist kein geregeltes Lernen möglich.

Die CDU-Ratsfraktion fordert mit einem entsprechenden Antrag die Verwaltung der Landeshauptstadt Kiel auf, die Digitalisierung der Schulen zu beschleunigen, vorrangig umzusetzen und bis zur Ratsversammlung im Juni 2020 ein Konzept vorzulegen, wie Schülerinnen und Schüler, die zuhause über keine geeigneten Geräte bzw. Internetverbindungen verfügen, dennoch digital lernen können.

Die Nutzung des Digitalisierungspaktes des Bundes ist für diesen Zweck mit 20% derzeit erlaubt, über eine zusätzliche finanzielle Unterstützung gezielt für den Erwerb von Endgeräten wird derzeit auf Bundesebene beraten.

Die Maßnahmen zur Digitalisierung an den Kieler Schulen sollen anlässlich der Corona-Pandemie dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler weiterhin unter zeitgemäßen Umständen lernen können, so Ratsfrau Pier abschließend.