Vorrausschauende Personalplanung ist eine der vornehmsten Aufgaben eines OB

14.03.2019

In Bezug auf die angespannte Personallage z.B. in der Kieler Führerscheinstelle, im Einwohnermeldeamt, in der Zuwanderungsabteilung, in der Bauverwaltung und auch in anderen Bereichen loben der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Ratsherr Stefan Kruber, und der personalpolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, Ratsherr Rainer Kreutz, ganz ausdrücklich sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kieler Stadtverwaltung.

Ihnen allen gebührt der Dank der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt, da sie unsere Stadtverwaltung auch unter widrigen Umständen mit großem Engagement und überobligatorischem Einsatz „am Laufen“ halten.

Leider hat es Oberbürgermeister Dr. Kämpfer (SPD) als oberster Dienstherr versäumt, rechtzeitig den offensichtlich bestehenden Personalengpässen entgegenzuwirken. Dies wäre seine ureigene Aufgabe als Verwaltungschef gewesen.

Spät versucht er nun, durch längst überfällige Verwaltungs- und Personalstrategien die Löcher zu stopfen, die durch fehlendes Personal (ganz besonders im Baubereich) entstanden sind. Die Folgen sind am hohen Krankenstand der Mitarbeiter abzulesen.

Die CDU-Ratsfraktion mahnt den SPD-Oberbürgermeister zu einer deutlich vorrausschauenden Planung und forderte z.B. in den letzten Haushaltsberatungen insbesondere im Schulbereich schon frühzeitig eine realistische und ehrliche Einschätzung der Lage an: ohne Fremdvergaben wird die Flut an Bauprojekten nicht zu schaffen sein, war unsere mittlerweile bestätigte These. Wenn er sich rechtzeitig hätte „ehrlich machen wollen“(vgl. KN vom 05.03.2019), wäre die Haushaltsberatung im Dezember 2018 der richtige Ort und der richtige Zeitpunkt für den Oberbürgermeister gewesen. 

Vor diesem Hintergrund irritiert uns, dass Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer sich persönlich schriftlich an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt in Hinblick auf die  Berichterstattung in den KN bezüglich einer Beschlussvorlage des Baudezernats wendet.

Es ist absolut richtig, wenn der oberste Dienstvorgesetzte seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Schutz nimmt, sofern er sie ungerechtfertigter Kritik ausgesetzt sieht. Nach unserer Wahrnehmung aber wurden einzig der Oberbürgermeister und seine Dezernentenriege kritisiert. Der Versuch, sich der berechtigten Kritik zu entziehen, indem man diese selbst auf die Mitarbeiter bezieht und sie sich dann mit dem Argument, diese könnten ja nichts dafür (was stimmt) verbittet, ist gerade dann, wenn man eigentlich selbst die Kritik wegen des eigenen Organisationsverschuldens annehmen müsste, nicht in Ordnung. Es heißt ja schließlich, man soll sich schützend vor seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen – und sich nicht argumentativ hinter ihnen verstecken.