Sozialbauwohnungen: Modulbauweise ist der richtige Weg, aber?

28.09.2023

Dass die Landeshauptstadt Kiel 500 Sozialwohnungen in Modulbauweise erstellen will, ist der richtige Weg um schnell neuen Wohnraum zu schaffen, dürfte sich allerdings aufgrund verschiedener Unwegsamkeiten wohl in der medienwirksamen Ankündigung erschöpfen, so der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Ratsherr Rainer Kreutz und die bau- und wohnungspolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion, Ratsfrau Claudia Büsgen.

Denn erstens wird es in einer flächenarmen Stadt wie Kiel nicht so einfach möglich sein, fünf geeignete Flächen zu finden auf denen dann auch letztendlich gebaut werden kann. Und zweitens darf man durchaus gespannt sein, wie schnell tatsächlich Baurecht geschaffen werden kann. Sollten wir hier in Sachen Schnelligkeit eine Überraschung erleben, so fordern wir schon jetzt diese Schnelligkeit auch für die Genehmigung privater Bauprojekte ein!

Bisher hat die Kieler Wohnungsgesellschaft zwar für viel Geld Wohnungen gekauft, dabei aber nur wenig neuen sozialen Wohnraum geschaffen. Denn die überwiegende Mehrzahl der gekauften Wohnungen waren bereits vermietet. Dahingegen dürfte es ein Geheimnis des Sozialdezernenten bleiben, wie die weder personell noch fachlich für den Wohnungsbau aufgestellte KiWog 500 neue Sozialwohnungen bis 2025 bauen will! Ohne die Beteiligung privater Bauträger kaum vorstellbar!

Die Ankündigung, die 500 Wohneinheiten in serieller und modularer Bauweise entstehen zu lassen, um die Bauzeit zu verkürzen und Tempo aufzunehmen, wird hingegen ohne die regionale Bauwirtschaft kaum umsetzbar sein. Dabei wäre auch darauf zu achten, dass mit den Modulen nicht nur Unternehmen und Handwerker eingekauft werden, die keinen regionalen Bezug haben. Die Kieler Bauwirtschaft und die vielen regionalen Handwerker dürfen dabei nicht leer ausgehen.

Auch steht noch nicht fest, woher das Geld für die 500 Wohnungen kommen soll. Jedenfalls wohl kaum aus dem klammen Stadtsäckel. Außer, die Grün/Rote Kooperation unterstützt den Sozialdezernenten finanziell durch den Verzicht auf andere Projekte aus ihrem Kooperationsvertrag!

Für die CDU-Ratsfraktion steht fest, dass dem Wohnungsbau, neben dem Schulbau, höchste Priorität eingeräumt werden muss. Beim Wohnungsbau muss dabei das besondere Augenmerk auf der Schaffung bezahlbaren Wohnraums liegen. Das gesteckte Ziel, in zwei Jahren 500 neue Wohnungen zu bauen, ist utopisch und wird die KiWog ohne die Beteiligung der privaten Wohnungswirtschaft wohl kaum schaffen können.

Bei aller Notwendigkeit für sozialen Wohnungsbau bleiben weiterhin die Fragen ungeklärt, wer soll für die KiWog bauen? Was wird da städtebaulich und gestalterisch wo hingebaut? Und vor allem, welche sozialen Auswirkungen werden die geplanten fünf neuen Wohnanlagen haben, fragen sich Ratsherr Rainer Kreutz und Ratsfrau Claudia Büsgen abschließend.