Perspektive für Kieler Schulgebäude, Umgang mit den Schröder-Schulen ...

17.09.2020

1.
Die Verwaltung wird beauftragt, Gespräche mit der für Kiel zuständigen Denkmalschutzbehörde aufzunehmen und in diesem Zusammenhang einen größeren Handlungsspielraum beim Umgang mit den sog. Schröder-Schulen zu erwirken. Ebenso ist in diesem Kontext zu erörtern, welche Möglichkeiten es gibt, ggf. nur eine oder wenige Schröderbauten als baugeschichtlichen Erinnerungsort zu erhalten, während ein Großteil der Schröderbauten basierend auf den Grundsätzen moderner Pädagogik frei umgestaltet werden können.

2.
Im Zuge dessen wird die Verwaltung beauftragt, Gespräche mit den zuständigen Ministerien des Landes Schleswig-Holstein aufzunehmen und Fördermöglichkeiten für die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen zu erörtern.

3.
Der Zustand aller Schröder-Schulen in Bezug auf ihre Bausubstanz ist gesondert darzulegen. Ebenfalls wird die Verwaltung aufgefordert, der Selbstverwaltung einen Überblick aller Kieler Schulen über ihren baulichen Zustand zur Verfügung zu stellen. Hierbei soll eine Priorisierung erfolgen, nach der ersichtlich wird, bei welchen Schulen in Bezug auf die Bausubstanz zeitnah Handlungsbedarf besteht.

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Begründung:

Zu 1:
D
er Umzug der Friedrich-Junge-Grundschule und von Teilen der Gemeinschaftsschule hat gezeigt, dass es notwendig ist, die sog. Schröder-Bauten noch genauer in den Blick der Schulentwicklungsplanung zu nehmen. Da diese Schulen bereits seit Jahren nicht mehr mit modernen pädagogischen Konzepten vereinbar sind, ist es dringend erforderlich, gemeinsam mit dem Denkmalschutz über Lösungen zu diskutieren, die das Kinder- bzw. Schüler*innenwohl stärker in den Fokus rücken. Hierzu gehört der Ansatz, maximal eine Schröderschule als Vorzeigeprojekt denkmalgetreu zu erhalten. Hier bietet sich die Goethe Grund- und Gemeinschaftsschule aufgrund der bereits in den vergangenen Jahren durchgeführten umfangreichen Sanierungsarbeiten an. Bei den übrigen Schulen ist es notwendig, verstärkt auf moderne Unterrichtspädagogik zu setzen und den sich daraus ergebenden Raumgestaltungsbedarf zu berücksichtigen. Der in der Drucksache 0351/2018 angekündigte Ansatz, ausgerechnet die Friedrich-Junge-Schule als Modellschule für die Sanierung der übrigen Schröder-Schulen zu nehmen, ist bedingt durch die neuesten Entwicklungen obsolet.

Zu 2:
Aufgrund des zu erwartenden hohen Aufwands an Personal und finanziellen Investitionen sind gemeinsame Lösungen mit den Landesinstitutionen wünschenswert.

Zu 3:
Für die Schulentwicklungsplanung ist es von entscheidender Bedeutung, einen Überblick über die Bausubstanzen der Kieler Schulgebäude zu erhalten, um künftig Situationen wie den spontanen Umzug einer gesamten Schule in den Sommerferien zu vermeiden. Hierzu sollen im ersten Schritt zunächst die Schröder-Bauten gesondert auf ihren baulichen Zustand fachlich bewertet werden. Darüber hinaus ist ein Überblick zu allen Kieler Schulen zu erstellen, falls dieser nicht intern bereits vorliegt. Die Schadenskartierung wurde in der Drucksache 0351/2018 bereits angekündigt und sollte nunmehr zeitnah erfolgen.

Darüber hinaus ist sowohl eine zeitliche Perspektive als auch finanzielle Einschätzung der zu erwartenden Bau- und Sanierungsmaßnahmen abzugeben.