Änderungsantrag zu Drs. 0404/2019, Förderung der TierTafel

16.05.2019

1. Die Verwaltung nimmt Gespräche mit Vertreterinnen des Vereins mit dem Ziel auf, zu ermitteln, welche Fördermaßnahmen zukünftig notwendig und sinnvoll sein können, um die Arbeit der TierTafel Kiel langfristig sicherzustellen.

2. Die Ergebnisse der Gespräche sollen soweit sinnvoll in Fördervorschlägen münden und in einer GM dem Innen- und Umweltausschuss zur weiteren Beratung und endgültigen Beschlussfassung vorgelegt werden.

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Begründung:

Der Verein TierTafel Kiel e.V. ist nicht nur ein gemeinnütziger Tierschutzverein, sondern

nimmt darüber hinaus auch eine wichtige soziale Funktion wahr.

Ein Tier bedeutet für viele Menschen Lebensfreude, ist oft einzige*r Freundin, Lebenspartnerln, Zuhörerin und Seelentrösterln. Es kann u.U. insbesondere ältere Menschen gesund und fit halten, soziale Kontakte fördern und so vor Vereinsamung schützen. Für viele, gerade ältere und/oder alleinstehende Menschen stellt das eigene Haustier so den zentralen Bezugspunkt im Leben dar, umso mehr, da Menschen, welche am Existenzminimum leben oder an einer psychischen Erkrankung leiden, häufig von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Wenn die Kosten für Futter, medizinische Versorgung etc. für das Haustier über den Kopf wachsen, stellt das für Halterinnen eine existentielle Notsituation dar. Die allermeisten sparen dann eher an den eigenen, notwendigen Lebenshaltungskosten, als an denen ihres Tieres.

An dieser Stelle setzt die Arbeit der TierTafel an. Der Verein wurde gegründet, um Mitmenschen zu helfen, die finanziell oder körperlich kurzfristig oder langfristig nicht in der Lage sind, ihre Haustiere gesund und artgerecht zu ernähren und zu pflegen. Gefördert werden Menschen, die ihren finanziellen Engpass nachweisen können. Dazu gehören z.B. Personen mit einer geringen Rente oder dem Bezug von ALG II oder Grundsicherung. Der gesamte Verein arbeitet ausschließlich ehrenamtlich und finanziert sich durch Spenden.

Bereits zweimal wurde die Arbeit des Vereins in Anerkennung seiner Leistung für die Gemeinschaft durch das Kieler Spendenparlament gefördert.

Dennoch steht der Verein vor finanziellen Schwierigkeiten. Für die effektive Organisation der

Arbeit und die Buchführung würde dringend ein Laptop benötigt und die Räumlichkeiten des

Vereins sind zu klein und zusätzlich dringend renovierungsbedürftig. In den vergangenen

Jahren kam es allein zweimal zu Wasserschäden, die mangels finanzieller Mittel nicht vollständig beseitigt werden konnten. Aufgrund zu hoher Mietkosten und von Vorurteilen gegenüber dem geförderten Personenkreis, ist es dem Verein derzeit praktisch nicht möglich, auf andere Räumlichkeiten auszuweichen.

Hier würde eine einmalige Projektförderung würden geeignete Fördermaßnahmen der Landeshauptstadt Kiel schon eine große Hilfe leisten. Um, um auch die zukünftige Arbeit des Vereins für Kiel und seine Bewohnerinnen sicherzustellen, wäre es darüber hinaus sinnvoll, gemeinsam mit dem Verein auszuloten, welche Maßnahmen von Seiten der Stadt zur Unterstützung des Vereins langfristig notwendig bzw. sinnvoll sind.