1.700 neue Studentenwohnungen? Schön wär’s!

11.06.2024

Dass nach langem Hin und Her an der Hörn nun endlich ein Grundstück für das Studentenwerk gefunden wurde, begrüßen wir, nur hat es mal wieder viel zu lange gedauert, so der baupolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, Jan Wohlfarth.

Aber auch sonst sind die Ankündigung von 1.700 geförderten Studentenwohnungen vom Oberbürgermeister eher Wunschdenken als gelebte Realität. Hier zwei Beispiele:

Torfmoorkamp und Kirchenweg: Hier handelt es sich um sozialen Wohnungsbau. Gerade im Kirchenweg sollen sozial geförderte Wohnungen für Familien entstehen. Das ist bis jetzt zumindest offizielle Aussage des Sozialdezernenten Gerwin Stöcken. Wie da jetzt plötzlich Studentenwohnungen entstehen sollen, ist fraglich. Und auch beim Torfmoorkamp handelt es sich um sozialen Wohnungsbau, aber nicht um Wohnungen speziell für Studenten.

Nordmarksportfeld: Dort gibt noch keinen B-Plan und dass es der Stadt Kiel gelingt, dort bis 2027 Baurecht zu schaffen, ist aufgrund der negativen Erfahrungen der Vergangenheit sehr unwahrscheinlich.

So könnte man die genannten Projekte Punkt für Punkt hinterfragen. Die ganze Finanzierung wird dann auch noch von Investoren sowie der Förderung von Bund und Land abhängig gemacht. Wenn man bedenkt, dass Investoren sich durch die gestiegenen Baukosten und höheren Zinsen aus Kiel zurückziehen, der Bund kaum fördert und die Fördertöpfe des Landes aufgrund der hohen Nachfrage vielerorts überzeichnet sind, ist es sehr leider unwahrscheinlich, dass in Kiel auf absehbare Zeit 1700 Studentenwohnungen, die dringend benötigt werden, entstehen.

Die ganze Ankündigung ist wohl eher ein vorgezogenes Wahlkampfversprechen (für welchen Posten auch immer), das sehr wahrscheinlich nicht erfüllt wird, so Wohlfarth abschließend.