Sozialbericht 2025 Daten ohne Taten

26.09.2025

Der diesjährige Sozialbericht offenbart nicht nur alarmierende Zahlen zur Drogenproblematik in Kiel, sondern macht auch das Versagen der Grün-Roten Kooperation und der Verwaltung deutlich. Dazu äußert sich der sozialpolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, Ratsherr Lasse Jarno Strauß, wie folgt:

Die von der CDU-Ratsfraktion schon lange geforderte und schließlich von der Ratsversammlung beschlossene Verstärkung der Straßensozialarbeit ist ein wichtiger Schritt in der Kieler Drogenpolitik. Der Bericht zeigt jedoch zugleich, dass die bisherige Linie keine tragfähigen Lösungen hervorbringt.

Beispielhaft sei die versuchte Verlagerung der offenen Drogenszene am Karlstal genannt: Ohne Abstimmung mit der Politik wurde durch Stadtrat Stöcken entschieden, die Szene zu verdrängen. Dabei wurde deutlich, dass weder ein durchdachtes Konzept noch eine klare Strategie vorlagen. Die Verlagerung an die Werftstraße war von Anfang an zum Scheitern verurteilt, da dieser Ort den Bedürfnissen der Szene in keiner Weise entsprach. Selbst die Kritik nahezu aller Fraktionen führte nicht zu einer Kurskorrektur. Das Ergebnis: eine zerstreute Szene, die weder den Betroffenen noch der Stadt hilft.

Auch der geplante Drogenkonsumraum auf dem Westufer ist keine echte Lösung. Er steht vielmehr sinnbildlich für eine Politik, die Probleme lediglich verlagert, anstatt sie anzugehen. Probleme verschwinden nicht, indem man sie verschiebt. Zusammengefasst lässt sich die Drogen- und Suchtpolitik von Grün-Rot daher mit „aus den Augen, aus dem Sinn“ beschreiben.

Wie schon in früheren Sozialberichten wird auch diesmal deutlich, dass insbesondere der Stadtteil Gaarden unter massiven sozialen Problemen leidet. Pauschale Kürzungen wären daher fatal. Gleichzeitig muss man sich jedoch nach inzwischen sieben Jahren „Gaarden hoch 10“ und zahlreichen weiteren Förderprogrammen die Frage stellen, welchen tatsächlichen Nutzen diese Maßnahmen im Verhältnis zu ihren Kosten haben. Beispielhaft sei die Förderung interventionistischer Kunst mit 50.000 Euro genannt – ein Projekt, das häufig nicht die angepeilte Zielgruppe erreicht.

Deshalb ist es entscheidend, dass sämtliche Projekte konsequent auf ihre kurz- und langfristige Wirksamkeit überprüft werden. Nur so ist gewährleistet, dass jeder Euro wirklich den Menschen in Gaarden zugutekommt und die Situation vor Ort verbessert. „Gaarden hoch 10“ und andere Förderungen dürfen nicht nur wohlklingende PR-Projekte des Oberbürgermeisters Dr. Ulf Kämpfer (SPD) sein.