Holtenau-Ost und Bundeswehr: Kann der SPD-Oberbürgermeister Städtebau?

09.07.2025

Die CDU-Ratsfraktion sieht die anhaltende Hängepartie rund um das ehemalige MFG5-Gelände in Holtenau-Ost mit großer Sorge. Seit weit über einem Jahrzehnt wird geplant, aber ein tatsächlicher Fortschritt ist nicht erkennbar. Die jüngsten Gespräche, dass die Bundeswehr möglicherweise wieder Bedarf an dem Gelände anmelden könnte, verdeutlichen aus Sicht der CDU-Ratsfraktion die Notwen-digkeit, die Planungen grundsätzlich zu überdenken.
Ratsherr Jan Wohlfahrt, baupolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion, erklärt:
Während in anderen Städten wie Rendsburg bei vergleichbaren Projekten bereits gebaut wird, stehen wir in Kiel weiter am Anfang. Die bisherigen Planungen sind offensichtlich gescheitert – es fehlt ein realistisch umsetzbares Konzept. Jahrelang wurden Flächen wie der Tonnenhof in die Überlegungen einbezogen, obwohl deren tatsächliche Verfügbarkeit von Anfang an fraglich war. Die CDU-Ratsfraktion hat frühzeitig darauf hingewiesen, dass solche Annahmen die gesamte Entwicklung blo-ckieren. Sowohl Kiels SPD-Oberbürgermeister als auch die Kooperation um Grüne und SPD haben dies regelmäßig ignoriert.
Die immer wieder genannten 2.000 Wohnungen sind bislang nicht mehr als ein politisches Versprechen geblieben. Wohlfahrt betont: Sollte die Bundeswehr tatsächlich Flächen wieder nutzen wollen, wäre das eine Chance für einen klaren Neustart. Die Stadt sollte sich ein Beispiel an Frederikshavn in Dänemark nehmen. Dort wurde die Planung eingestellt und das Gelände der Marine zurückgegeben – mit Erfolg. Zusätzlich steht in Kiel mit Suchsdorf West eine gute Alternative als Baugebiet zur Verfügung.
Der Fraktionsvorsitzende, Ratsherr Carsten Rockstein, unterstreicht die Grundhaltung der CDU-Ratsfraktion:
Wir begrüßen es, wenn die Bundeswehr eine Rückkehr auf das Gelände in Betracht zieht. Kiel war und ist Marinestandort – dazu stehen wir. Gleichzeitig stehen auch wir als CDU-Ratsfraktion in einem Zwie-spalt: Auf der einen Seite besteht ein großer Bedarf an Wohn- und Gewerbeflächen, auf der anderen Seite wächst die Notwendigkeit, die Verteidigungsfähigkeit unseres Landes zu stärken. Kiel bringt dafür ideale Voraussetzungen mit – strategisch, infrastrukturell und mit jahrzehntelanger Erfahrung.
Der Oberbürgermeister muss sich fragen lassen, warum man in weit über zehn Jahren nicht in der La-ge war, ein umsetzbares Projekt auf die Beine zu stellen. Und Holtenau-Ost ist kein Einzelfall – auch andere städtebauliche Vorhaben sind trotz jahrelanger Planungen noch nicht über das Papierstadium hinausgekommen. Jetzt zählt es, das Beste für die Landeshauptstadt Kiel in den Gesprächen mit der Bundeswehr herauszuholen, so Ratsherr Rockstein abschließend.