Parkplatznot in Kiel?

24.01.2020

Grundsätzlich betrachtet, besteht in der Innenstadt zumindest tagsüber keine Parkplatznot. Das gilt auch für den Bereich der Holtenauer Straße, stellt der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, Ratsherr Rainer Kreutz, fest.

Bei mehr als 6.000 Stellplätzen verteilt auf Großraumparkplätze und Parkhäuser im erweiterten Stadtkern sollte doch für das durchschnittliche Tagesgeschäft genügend Parkraum angeboten werden.

Eine autofreie Innenstadt wäre somit aus dem Blickwinkel fehlenden Parkraums nicht nötig und wird von der CDU-Ratsfraktion abgelehnt.
Somit dürften sich die 81,7% der Nein-Antworten auf die Frage in der heutigen Ausgabe der Kieler Nachrichten „Finden Sie mit Ihrem Auto in Kiel leicht einen Parkplatz?“ auf die teils verzweifelten, allabendlichen Suchverkehre in den Wohnquartieren unserer Stadt beziehen. Hier müssen Lösungen gefunden werden! Der Rückbau von Parkplätzen ohne gleichzeitiges Angebot von Alternativen ist nicht hinnehmbar.

Die CDU-Ratsfraktion fordert hier intelligente Lösungen im Dialog mit den Anwohnern. Eine von allen Ratsfraktionen erkannte und akzeptierte Verkehrswende darf nicht durch Verbote erzwungen werden.

Lösungsvorschläge gibt es schon zuhauf und sind in dem heutigen Artikel der Kieler Nachrichten schon trefflich benannt. Die CDU-Ratsfraktion favorisiert
- zur Entlastung der Wohnquartiere z.B. das Gespräch mit Supermarktbetreibern oder die Neuordnung von Parkraum wo möglich.
- für die Pendler, die in Kiel arbeiten, z.B. eine kostengünstige „Park-and-Ride“-Lösung an den Haupteinfallstraßen unserer Stadt, kombiniert mit einem attraktiven ÖPNV.
- für die Innenstadt ein intelligentes Parkleitsystem, das den Besucher schon möglichst frühzeitig in Stellplätzen zu Parkhäusern oder Großraumparkplätzen leitet.

Das Aufstellen von Fahrradbügeln auf öffentlichen Parkflächen  mag vordergründig der Forderung der Radverkehrs dienen, ist aber eher geeignet, Unfrieden zwischen Autofahrern und Fahrradfahrern zu erzeugen, wie in der Umfrage der Kieler Nachrichten belegt.

In diesem Zusammenhang ist es geradezu weltfremd zu glauben, dass die Mehrzahl der Besucher des Holsteinstadions in den vergangenen Jahren nur deshalb nicht mit dem Fahrrad gekommen sind, weil nicht genügend Fahrradbügel in Stadionnähe vorhanden waren, so Kreutz abschließend.