Ein Totenkopf als Symbol der Kieler Woche 2020?

04.09.2019

Viel Ratlosigkeit und etwas Fassungslosigkeit hat die Auswahl des Kieler-Woche-Logos für 2020 (nicht nur) bei der CDU-Ratsfraktion ausgelöst.

Einerseits ist unklar, was uns der Künstler damit sagen möchte. Andererseits ist fraglich, ob die Jury ihrer Aufgabe gewachsen ist. Die online-Umfrage der Kieler Nachrichten zeigt, dass die Entscheidung völlig an der Kieler Bevölkerung vorbeigeht. Dem Künstler ist das vermutlich egal, uns aber nicht.

Was soll es uns sagen, wenn ein Totenkopf-Logo das weltgrößte Segelereignis begleitet? Ein besonderer Willkommensgruß an (nur) eine ausgewählte Segelklasse (Pirat)? Eine Warnung, das Ostseewasser zu berühren (Zeichen der Gefahrgutklasse 6, giftige Stoffe)? Ein Hinweis auf das von Rot-Grün-FDP erklärte Weltuntergangsszenario (Klima-Notstand)? Eine Aufforderung, auch künftig rechtswidrig Kreuzfahrtschiffe in Kiel zu entern? Und wie lässt sich das Totenkopflogo mit dem Image derjenigen Persönlichkeit verbinden, die die Kieler Woche 2020 eröffnet?

Reicht tatsächlich eine Ein-Stimmen-Mehrheit, um über das Auftreten unserer Landeshauptstadt zur Kieler Woche 2020 zu entscheiden? Reicht es nicht, schon 2015 wegen des damaligen Logos bundesweit im Fernsehen verlacht worden zu sein?

Ein unpassenderes Logo hätte sich wohl kaum finden lassen. Kiel hat zu Piraten nun einmal so gar keinen Bezug. Und die Jury zu Kiel offenbar auch nicht.

Die CDU-Ratsfraktion wird sich für eine veränderte Jury-Zusammensetzung einsetzen, denn ganz offensichtlich kann künftig auch bei der Auswahl des
Kieler- Woche-Logos noch mehr Bürgerbeteiligung nicht schaden...