Handwerk ohne Lobby ? Kontaktgespräch bei der Kieler Kreishandwerkerschaft

28.06.2012

Im Rahmen der monatlichen Kreisvorstandssitzungen hat sich der Kreisvorstand der Kieler CDU die begonnene Diskussion in einem weiteren  Gespräch mit der Kreishandwerkerschaft fortgesetzt.

Kreishandwerkmeister Albert Overrath zeigte sich erfreut, dass „die Politik“ ihren Weg
zur Handwerkerschaft der Landeshauptstadt Kiel gefunden hatte. Er wurde von seinen Vorstandskollegen Norbert Pöhlmann, Hartmut Klotz und Rainer Edler sowie der Geschäftsführerin Ebba Bretschneider begleitet. In kurzen Worten erläuterte Overrath Struktur und Aufgaben der Dachorganisation des Kieler Handwerks um dann gleich auf aktuelle Themen zu sprechen zu kommen. Große Sorgen bereiten der Handwerkerschaft die Gewinnung von Nachwuchskräften und der zunehmende Fachkräftemangel. Aus den Worten des Kreishandwerksmeisters war zu entnehmen, dass seinen Kollegen und ihm die notwendige Klarheit darüber fehlt, was die neue Landesregierung zum Beispiel mit der Fehmarnbeltquerung und dem Weiterbau der A 20 vorhabe. Bei beiden Themen appellierte Overath an die CDU,  sich intensiv für beide Baumaßnahmen einzusetzen.

Thomas Stritzl dankte der Kreishandwerkerschaft für die Gesprächsbereitschaft und äußerte Verständnis für die vielfältigen Sorgen. So weit die  Möglichkeit besteht, wird sich die CDU dafür einsetzen, dass die Sorgen kleiner werden. Zufrieden äußerte sich der Kieler CDU Vorsitzende über die Erfolge des Bündnisses für den Erhalt des Marine- und Bundesswehrstandortes Kiel, an dem die Kreishandwerkerschaft aktiv beteiligt war. Mit Interesse – so Stritzl – verfolge die CDU,  was in der Zukunft aus dem Airpark wird und welche Verwendung der Marinefliegerhorst finden wird.

Den Erklärungen der beiden Vorsitzenden schloss sich eine rege und kenntnisreiche Diskussion an. Die Ausbildungssituation wurde genau so angesprochen wie die Forderung nach einem Beibehalten der dualen Ausbildung. Das Handwerk äußerte den Wunsch, dass Vergaben der öffentlichen Hände wo immer möglich auf den regionalen Bereich zu beschränken. Die Fragen aus der CDU nach der Auftragslage wurden mit einer positiven Antwort geklärt und zum Mindestlohn gab es von Seiten der Handwerkerschaft sehr differenzierte Meinungen. Mit großer Zustimmung nahm die Kieler CDU den Wunsch der Handwerksmeister nach einem Beibehalt des Meisterprivilegs zur Kenntnis.

Am Ende des sehr ausführlichen Gesprächs bat der Kreishandwerksmeister die Kieler CDU, sich für die Interessen des Handwerks einzusetzen, weil – so ein anderer Vertreter der Handwerkerschaft – das Handwerk keine Lobby habe. Thomas Stritzl bat den Vorstand der Kreishandwerkerschaft um die Erstellung eines Positionspapiers in dem die CDU gebeten wird, sich zu bestimmten Themen helfend einzubringen.

Text: Heinz Pries