FJS und TKS: Vertagung gibt Raum für tragfähige Lösung

04.11.2014

Die Ratsversammlung hat die Entscheidung über den Schulstandort der Timm-Kröger-Schule vertagt, aber nicht weil wir uns noch Zeit lassen wollen, sondern weil die Vorgaben der Selbstverwaltung nicht erfüllt werden können. Der Schulausschuss der LH Kiel hatte einstimmig – mit den Stimmen aller Fraktionen – einen Beschluss formuliert. Dieser Konsens wurde durch neue Anträge der Kooperation aufgekündigt. Dazu kam, dass der Beschluss des Schulausschusses von der Verwaltung nachträglich als undurchführbar dargestellt wurde, so die schulpolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion, Ratsfrau Elisabeth Pier.

• Der Schulausschuss der LH Kiel hatte die Prüfung beschlossen, ob und an welcher Schule die TKS Grundschule „angedockt“ werden soll - jetzt sollte es keine Prüfung geben, sondern die Grundschule sollte der FJS zugeschlagen werden.
• Der Schulausschuss der LH Kiel hatte beschlossen, dass bei der Anmeldung der Elternwille zählt – jetzt sollte die Anmeldung der Eltern nur noch als Wunsch möglich sein und eine Beschulung gegen den Willen der Eltern am Standort 4,5 Kilometer entfernt erfolgen.
• Der Schulausschuss der LH Kiel hatte beschlossen, dass kein Schüler pendeln soll – jetzt sollte festgeschrieben werden, dass ein Pendeln von Lehrern und Schülern in jedem Fall erfolgen würde.
• Und letztlich hatte der Schulausschuss den dauerhaften Erhalt der FJS am Standort Langenbeckstraße beschlossen – jetzt sollte dies nur noch im Rahmen der räumlichen Kapazitäten möglich sein, also eine Auflösung durch die Hintertür.

Da die Verwaltung dem Beschluss des Schulausschusses in der Sitzung nicht widersprochen hatte, gingen alle davon aus, dass die Lösung möglich und beschlussreif wäre. Die rechtlichen Unmöglichkeiten, die Vorgaben umzusetzen kamen ja erst scheibchenweise in den letzten Tagen ans Licht.

Es ist aber noch nichts verloren – da die Grundschulen ihre Schüler wie üblich auf-nehmen können und die Anmeldungen für die Gemeinschaftsschulen erst in einigen Monaten laufen, wird bis dahin eine rechtssichere und praktikable Lösung beschlossen werden können.

Der Unmut in dieser Angelegenheit bleibt aber insbesondere deswegen bestehen, weil wir seit langem auf einen Entwurf zur Schulentwicklungsplanung warten: mit einer vernünftigen Schulentwicklungsplanung lassen sich solche Entwicklungen viel schneller absehen, prüfen und Lösungen finden. Hier ist die Verwaltung gefordert.