Rede der kulturpolitischen Sprecherin zu den Haushaltsberatungen 2022

17.12.2021

Rede der
kulturpolitischen Sprecherin der CDU-Ratsfraktion,
Ratsfrau Erika Diehr,
zu den Beratungen des Haushaltes für das
Jahr 2022
in der Kieler Ratsversammlung
am 16. Dezember 2021

Es gilt das gesprochene Wort!


Herr Präsident,
meine Damen und Herren,

die letzten zwei Jahre waren für die Kultur außerordentlich schwierig.

Denn die Kulturschaffenden und die Kulturinstitutionen waren im Besonderen von Kontaktbeschränkungen und Schließungen betroffen.

Es war unsere Aufgabe, ihnen eine Perspektive zu geben und Mut und Zuversicht zu vermitteln. Soweit das mit Wirtschaftshilfen möglich war, ist dies auch gelungen.

Die Menschen in Kiel können wieder das gute kulturelle Angebot nutzen. Umso wichtiger ist es, dass die Kultur auch weiterhin ausreichend finanziert wird.

Die von der Verwaltung vorgeschlagenen Haushaltsansätze unterstützen wir daher.

Die vorgesehenen Steigerungen für die kulturellen Institutionen sind maßvoll und nachvollziehbar.

Der Gesamtetat für Kultur und Wissenschaft liegt in 2022 bei ca. 39 Mio. Euro, im Vergleich zu 36 Mio. Euro in 2021.

Für das Theater Kiel liegt der Haushaltsansatz für 2022 bei 19,4 Mio. Euro, dies ist eine moderate Steigerung gegenüber 2021. Die Stadt Kiel wird die anstehendenTariferhöhungen wie immer tragen. Damit hat das Theater Kiel weiterhin ein solides finanzielles Fundament.

An dieser Stelle möchte ich erneut meinen herzlichen Dank ausrichten an Daniel Karasek, Benjamin Reiners und den komm. Kaufmännischen Direktor Roland Schneider sowie an die Verwaltung und das gesamte Ensemble des Kieler Theaters für die hervorragende Arbeit in diesem schweren Jahr und dafür, dass sie durchgehalten haben!

Im Haushalt sind moderate Steigerungen für das Stadt- und Schifffahrtsmuseum, das Stadtarchiv, die Stadtgalerie, die Volkshochschule, die Musikschule, den Kulturservice und die Büchereien vorgesehen. Diese Steigerungen ist aus unserer Sicht vertretbar und kulturpolitisch zu begrüßen.

Die neuen Verträge auf institutionelle Förderungen sind festgeschrieben für drei Jahre von 2021 bis 2024. Für 2022 ist ein Volumen von rund 1,2 Mio. Euro vorgesehen. Preissteigerungen werden durch die vorgesehene Dynamisierung ausgeglichen.
Insgesamt kann man sagen, dass die finanzielle Förderung der Kultur in Kiel gut und solide aufgestellt ist.


Meine Damen und Herren,
1972 wurden die Olympischen Segelwettbewerbe in Kiel ausgetragen. Für Kiel war dies nicht nur in sportlicher Hinsicht ein großer Erfolg, sondern auch in kultureller und städtebaulicher Hinsicht.
Die olympischen Segelwettbewerbe ermöglichten viele Investitionen, von denen wir heute noch profitieren, gerade auch im kulturellen Bereich. So wurde das Opernhaus im Innenbereich vollständig renoviert, der Rathausplatz neugestaltet und der Grundstein für den schwarzen Kubus am Opernhaus gelegt.

Auch städtebaulich hat Olympia die Stadt Kiel vorangebracht. Es wurden neue Straßen, Plätze und das Olympia-Zentrum in Schilksee gebaut.

Im nächsten Jahr feiern wir das 50. Jubiläum der Olympiade. Dieses Jubiläum sollten wir angemessen feiern.

Wir begrüßen daher den Vorschlag der Stadtverwaltung, im Jahr 2022 gemeinsam mit München und Augsburg mit einem Fest und sportlichen Wettbewerben in Schilksee an die Olympischen Spiele von 1972 zu erinnern.

Ich schlage vor, dass diese Feierlichkeiten auch einen angemessenen kulturellen Rahmen erhalten, durch Konzerte, Ausstellungen, öffentliche Gesprächsrunden mit Zeitzeugen und andere Veranstaltungen.

Konkret könnte man an eine Ausstellung im Schifffahrtsmuseum denken, in der Fotos aus dieser Zeit mit Erläuterungen präsentiert werden, auch unter Einbeziehung der damaligen städtebaulichen Entwicklung.

Eine Fotoausstellung könnte man auch für Schilksee andenken, mit einem stärkeren Fokus auf die Entstehung des Olympiazentrums und die Durchführung der Segelwettbewerbe.

Die Festveranstaltung könnte feierlich im Opernhaus mit einem Konzert des Kieler Philharmonischen Orchesters eingeleitet werden. Dies könnte der Auftakt für eine Konzertreihe sein, zu der die städtischen Orchester einiger unserer Partnerstädte eingeladen werden könnten.

Weitere Veranstaltungen sind denkbar und sollten mit den Vertretern der kulturellen Institutionen unter Einbeziehung des Kulturausschusses gemeinsam erörtert und entwickelt werden.

Segeln, Städtebau und Kultur, das könnte der inhaltliche Dreiklang der Jubiläumsfestlichkeiten sein. Ich würde mich freuen, wenn Stadtverwaltung und Ratsversammlung diesen Gedanken aufgreifen würden.

Mehr zum Thema