ÖPNV stärken, aber motorisierten Individualverkehr nicht weiter ausbremsen!

04.09.2023

Zum KN-Artikel „Busse sollen schneller werden“, vom 04.09.2023 äußern sich die verkehrspolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion, Magdalena Drewes und der Sprecher für Mobilität, Ratsherr Rainer Kreutz wie folgt:

Die CDU-Ratsfraktion begrüßt grundsätzlich das Vorhaben der Landeshauptstadt Kiel, den ÖPNV durch ein Beschleunigungskonzept zu stärken. Es dürfte inzwischen doch allen klar sein, dass vor allem ein an Staus vorbeifahrender ÖPNV attraktiv ist. Allerdings sollte nicht aus den Augen verloren gehen, dass das Einengen von Fahrspuren für den Radverkehr, wie z.B. in der Preetzer Straße tagtäglich zu erleben, oder die mangelnde Koordination von Baustellen, maßgeblich die täglichen Staus im Stadtbereich verursachen und damit zu deutlichen Verzögerungen im ÖPNV beitragen.

Die beschriebenen Probleme, mit denen die Busfahrerinnen und Busfahrer heute zu kämpfen haben, sind Folge einer einseitigen Verkehrspolitik, die den motorisierten Individualverkehr in Kiel immer mehr einschränkt und teils auf Routen verschiebt, die der Busverkehr in der Vergangenheit unproblematisch nutzen konnte.

Autofreie Zonen, wie die geplante Sperrung des Sophienblatts, um z.B. 1 ½ Min. Fahrzeit beim ÖPNV zu gewinnen, können wohl kaum die richtige Lösung sein, wenn dadurch an anderer Stelle im Stadtbereich durch Ausweichverkehre weitere Staus erzeugt werden. Durch das Unterbinden von Straßenparken, das hier und da eine Lösung sein mag, wird aber das Problem des hohen Verkehrsaufkommens und des damit verbundenen stockenden Verkehrs nicht behoben. Dadurch werden eher noch zusätzlich Parksuchverkehre ausgelöst, die ein noch größeres Verkehrschaos, welches nicht nur die Pendler, sondern auch die Wirtschaft und der Einzelhandel ausbremst, herbeiführen.

Die CDU-Ratsfraktion fordert, dass mit dem Maßnahmenkatalog des Eigenbetriebs Beteiligungen der Stadt Kiel der ÖPNV gestärkt, der motorisierte Individualverkehr jedoch nicht noch weiter ausgebremst wird. Kiels Innenstadt muss weiterhin erreichbar bleiben und Kiel darf aufgrund eingeschränkter Infrastruktur als Wirtschaftsstandort nicht noch weiter an Bedeutung verlieren, so Drewes und Kreutz abschließend.