Teureres Anwohnerparken: Verkehrswende nicht mit Brechstange durchdrücken

26.04.2022

Etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmer einer KN-Umfrage vom 16.11.2021 zum damals veröffentlichten „Mobilitätskonzept - ruhender Verkehr“ sahen die damit einhergehenden Eingriffe in den städtischen Parkraum skeptisch, was als Beleg dafür gewertet werden darf, dass das Parkraumkonzept geeignet ist, die Stadtgesellschaft beim Thema Umsetzung der Mobilitätswende zu spalten.

Nun gießt die Deutsche Umwelthilfe mit ihrer sozial unausgewogenen Forderung nach deutlich höheren Preisen für das Anwohnerparken auch noch Öl ins Feuer dieser unseligen Debatte. Damit erweist man der Mobilitätswende schlichtweg einen Bärendienst, so der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Ratsherr Rainer Kreutz.

Denn ein Umdenken hin zu weniger privat genutzten Autos zugunsten von anderen Verkehrsmitteln ist mit der Brechstange sicher nicht zu erreichen und führt höchstens zu Protesthandlungen. Es ist allein die Vernunft jedes einzelnen Menschen unserer Gesellschaft, die wirklich dazu bewegt, zu Gunsten der Umwelt auf vieles zu verzichten oder wenigstens vieles einzuschränken, auch das Fahren mit eigenen PKWs.

Aber dazu braucht es mehr E-Ladestationen, einen wesentlich besser ausgebauten ÖPNV mit wesentlich besserer Taktung und Parkplätze zum Abstellen von zeitweise nicht genutzten Verkehrsmitteln, eben auch für Autos, nicht nur für Fahrräder. Es ist gefährlich und sinnlos, den zweiten Schritt vor dem ersten zu tun, wenn man eine von allen Bürgerinnen und Bürgern mitgetragene Verkehrswende erreichen will.

Deshalb spricht sich auch die Kieler CDU-Ratsfraktion sehr deutlich gegen eine verfrühte Erhöhung des Anwohnerparkens ohne entsprechende Alternativen aus, so Ratsherr Kreutz abschließend.