Einkassierter Fahrradschutzstreifen in der Holtenauer Straße

10.02.2021

Zur Nachricht des Oberbürgermeisters, dass sich in der Holtenauer Straße kein Fahrradschutzstreifen einrichten lässt, erklärt Ratsherr Florian Weigel, stellv. Fraktionsvorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion:

Schon in der Sitzung des Bauausschusses war für die CDU-Ratsfraktion klar, dass sich der Fahrradschutzstreifen nicht einrichten lässt und der Beschluss der Kooperation viele Probleme mit sich bringt. Deswegen haben wir nicht zugestimmt.

Die Gewerbetreibenden der Holtenauer e.V. wurden kaum in die Planungen und Vorbereitung einbezogen. Gerade für diese noch funktionierende Einkaufsstraße sind Lieferverkehr und Parkmöglichkeiten für Kunden aber immens wichtig! Das hat die Kooperation völlig ausgeblendet. In der Holtenauer Straße darf es nicht zu Zuständen wie in der Innenstadt kommen.

Für den Lieferverkehr, für die Busse und für die Parkenden hätte der geplante Fahrradschutzstreifen erhebliche Probleme gemacht. Außerdem wäre die Verkehrssicherheit gefährdet worden. Mit ihrem Schnellschuss hat die Kooperation der Verkehrswende nun einen Bärendienst erwiesen. Wir brauchen in Kiel eine nachhaltige Mobilität auf Augenhöhe, die die Interessen aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigt. Die verschiedenen Verkehrsteilnehmer dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Die Kooperation, die sonst notwendige Entscheidungen monatelang vor sich herschiebt (Stichwort: Förderung von barrierefreien Zugängen zu Geschäften in der Holtenauer Straße und vieles mehr), hat hier einen Schnellschuss gemacht.

In der Holtenauer Straße muss das Verhältnis zwischen Autos, Fahrradfahren und ÖPNV geklärt werden, es müssen Lösungen zum Parken und vor allem auch für den Lieferverkehr gefunden werden. Das sollte jetzt unser Ziel sein. Auch ist zu berücksichtigen, dass die Holtenauer Straße eine zu prüfende Variante für das höherwertige ÖPNV-System ist und vorher keine den Ergebnissen der Trassenstudie möglicherweise entgegenstehenden verkehrstechnischen Änderungen geschaffen werden sollten. Übereilte Beschlüsse nützen hier nicht.

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