
Unser Stadtwald ist Lebensraum, dient dem Stadtklima und ist Erholungsraum. Nur die dritte Säule der Nachhaltigkeit, die naturverträgliche forstwirtschaftliche Nutzung, soll nach dem Antrag von SPD und Grünen keine Berücksichtigung mehr finden; trotz eines Holzvorrates von 300.000 Festmetern und eines Zuwachses von jährlich etwa 9.500 Festmetern. Damit werden Gesetze, bewährte Überzeugungen und die Vernunft missachtet.
Zweck etwa des Bundeswaldgesetzes, Landeswaldgesetzes, Bundesnaturschutzgesetzes und Landesnaturschutzgesetzes ist sinngemäß, die Natur wegen ihres wirtschaftlichen Nutzens, insbesondere als Ressource des nachwachsenden Rohstoffes Holz, wegen seiner Bedeutung für die Umwelt und das Klima zu erhalten, naturnah zu entwickeln und seine nachhaltige Bewirtschaftung zu sichern.
2010 war Kiel eine von über 460 Kommunen, die die „Deklaration zur biologischen Vielfalt in Kommunen“ unterzeichnet und sich damit zu folgenden Zielen bekannt hat: Förderung umweltverträglicher Formen der Land- und besonders der kommunalen Forstwirtschaft, Entwicklung von Konzepten zur nachhaltigen Nutzung nachwachsender Rohstoffe auf regionaler Ebene (…)
Dieser Weg hätte über den Änderungsantrag der CDU, unterstützt von der FDP, fortgesetzt werden können, der aber keine Mehrheit erhielt.
Selbst Klimaschutz, der sonst über allem stehen, wurde ignoriert. Forstwirtschaft wäre Voraussetzung, um CO2 in langlebigen Holzprodukten zu speichern. Nunmehr vertreten SPD und Grüne, die wenigen Bäume in Kiel hätten keinen Effekt auf das Klima. „Das ist eine rasante Wende! Wenn ich bisher einwandte, wir könnten von Kiel aus das Weltklima nicht retten, hielten mir SPD und Grüne stets entgegen, wir kämen nicht weiter, wenn alle so dächten. Jedes Gramm CO2 sei von Bedeutung.“ Mit einer solchen Begründung wurde schließlich auch ein einzelnes Baufeld aus der Planung im Gewerbegebiet Boelkestraße Süd genommen.
Zu Unrecht wird Forstwirtschaft als Störung angesehen. Solange sich der Holzeinschlag unterhalb der natürlichen langjährigen Störungsamplitude hält, ist er ohne Bedeutung für das Ökosystem. Qualität und Quantität sind ausschlaggebende Faktoren, nicht ob es kommerziell zugeht.
Holzeinschlag wird weiterhin stattfinden, alleine schon für die Verkehrssicherheit. Romantische Vorstellungen über den Wald werden sich nie auf die kleinteiligen Flächen in Kiel übertragen lassen. Grundlos verzichtet Kiel nun auf CO2-Bindung und Einnahmen von jährlich 250.000 Euro.
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