Ein als historisch zu bezeichnendes Ereignis fand in diesen Tagen in Kiel statt. Zum ersten Mal trafen sich die Kreisvorstände der Christlich Demokratischen Union und der Arbeiterwohlfahrt zu einem intensiven Kontaktgespräch.
AWO-Kreisvorsitzender Jürgen Weber, MdL und CDU-Kreisvorsitzender Thomas Stritzl freuten sich, dass es nun gelungen sei, auf offizieller Ebene zu einer gemeinsamen Erörterung sozialer Probleme in der Landeshauptstadt Kiel zusammen zu kommen.
Nach dem Austausch wichtiger Informationen über Organisation und sozialpolitischem Selbstverständnis beider Organisationen waren die Gesprächsteilnehmer schnell bei einem ganz wichtigen Thema: Der schwierigen Situation von Kindern und Jugendlichen in den sozialen Brennpunkten. Sehr eindringlich schilderte Eckehard Raupach von der AWO die Lebensumstände der Kleinsten und Schwächsten in unserer Gesellschaft. Er sprach die Hoffnung aus, dass sich das Angebot in Kindertageseinrichtungen und Schulen weiter von einem Betreuungsangebot in ein wirkliches Bildungsangebot verbessern würde. Ratsfrau Michaela Pries erklärte für die CDU, dass die Unterschiede in der Beurteilung der Situation zwischen den Parteien und Sozialverbänden im Grundsatz nicht erheblich seien. Sie stellte sich aber die Frage, wohin der Weg noch führen soll, wenn immer mehr Geld ausgegeben, die Situation für die Kinder und Jugendlichen sich aber kaum verbessern würde. Ratsherr Rainer Kreutz wies darauf hin, dass bei aller Betreuungsvielfalt durch den Staat das Elternhaus nicht vergessen werden darf. Die Familie bleibe der Dreh- und Angelpunkt für eine gelingende Erziehung und müsse daher auch von der Politik entsprechend gefördert und gestärkt werden. Der sozialpolitische Experte der AWO, Eckhard Raupach, stimmte dem durchaus zu, wies aber darauf hin, dass immer mehr Eltern so mutlos und demotiviert seien, dass sie ihren Erziehungsauftrag nur unzureichend wahrnehmen könnten. Hierauf müssten auch die Sozialverbände umfassend reagieren.
Thomas Stritzl für die CDU und Jürgen Weber, MdL, für die AWO verständigten sich, das sachkundige und engagierte Gespräch in naher Zukunft fortzusetzen.
Text: Heinz Pries
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