
Die Debatte um die Stadtbahn hat mit den jüngsten Aussagen von Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) eine neue Schärfe erreicht. Während Kiel vor einem Rekorddefizit steht und die Kommunalpolitik fieberhaft nach Einsparungen sucht, wirbt der Minister für ein Milliardenprojekt ohne Rücksicht auf die Realität vor Ort. Die CDU-Ratsfraktion sieht darin ein weiteres Beispiel grüner Träumerei auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger.
Dazu äußert sich der Fraktionsvorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Ratsherr Carsten Rockstein: Minister Goldschmidt verteidigt die Stadtbahn mit dem Argument, die Menschen müssten Projekte verstehen, die sozial gerecht sind. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Die Menschen verstehen nicht, warum dieses Milliardenprojekt so dringend benötigt wird. Es deckt nur einen Bruchteil des Stadtgebietes ab und kann niemals die behauptete Identifikation schaffen.
Die Stadtbahn ist ein grünes Traumschloss, das nun sogar Rückendeckung aus dem grüngeführten Landesumweltministerium braucht. Besonders befremdlich ist Goldschmidts Hinweis, er wolle keinen Weltraumbahnhof: Für viele Bürger wirkt die Stadtbahn aber genauso – weit weg, unbezahlbar und ohne erkennbaren Nutzen.
Zugleich warnt Kämmerer Christian Zierau in diesem und den kommenden Jahren vor einem riesigen Haushaltsloch. Er fordert knallharte Priorisierungen, während die Ratsfraktionen seit Wochen um Einsparungen und neue Einnahmen ringen. Wenn dann ein Landesminister milliardenschwere Projekte verteidigt, ohne die finanzielle Realität in Kiel zu berücksichtigen, zeigt das, wie weit sich die Grünen von den Sorgen der Stadt entfernt haben, so Rockstein.
Rockstein warnt zudem: Es ist nicht vermittelbar, wenn zukünftig Gebühren und Abgaben für die Bürgerinnen und Bürger weiter erhöht werden müssten, nur um die laufenden Kosten der Stadtbahn zu stemmen. Das wäre den Menschen weder erklärbar noch zumutbar.
Wenn selbst der Kämmerer sagt, Kiel ist finanziell am Limit, ist es verantwortungslos, Milliarden in eine Stadtbahn zu fantasieren. Anstatt sich in die Kieler Kommunalpolitik einzumischen, sollte der Minister die Debatte vor Ort respektieren und die Sommerpause nutzen, um sich auf die eigene Beratung des Landeshaushaltes 2026 zu fokussieren. Offenkundige Wahlkampfmanöver zugunsten des eigenen grünen Oberbürgermeister -Kandidaten helfen weder der Stadt noch den Menschen, sondern schaden dem Vertrauen in die Politik, kritisiert Rockstein.
Die CDU-Ratsfraktion fordert deshalb weiterhin einen sofortigen Stopp der Planungen: Kiel braucht solide Finanzen, funktionierende Infrastruktur und eine Politik mit Augenmaß. Träumereien helfen uns nicht weiter – sie verschärfen die Krise nur.
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