Sparen ist nicht mit Geizen zu verwechseln

09.11.2017

Zum Thema „Beschaffung von Tablets für die digitale Gremienarbeit“ und der damit verbunden Umstellung von Papier auf iPads mit Beginn der nächsten Wahlperiode
erklärt der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Ratsherr Stefan Kruber,  dem Vorsitzenden der SPD-Ratsfraktion gern noch einmal das Grundprinzip des Sparens:

Wie Erich Kästner sagte: „Wenn ein Kolonialwarenhändler in seinem kleinen Laden so viele Dummheiten und Fehler machte, wie die Staatsmänner und Generäle in ihren großen Ländern, wäre er in spätestens vier Wochen bankrott.“ - Was könnte das für uns bedeuten?

Manchmal sind höhere Anschaffungskosten effektiver, wenn dadurch eine größere Akzeptanz und ein wesentlich effizienteres Arbeiten erreicht werden kann. In nur einem Jahr lassen sich ca. 40.000 € für Kopier- und Portokosten einsparen, d.h. nach bereits einem Jahr der nächsten Wahlperiode hätte man die höheren Aufwendungen für die weitaus arbeitsfähigere Variante des iPads bereits eingespart. Nach insgesamt 2 Jahren hat sich das ganze Projekt „Anschaffung von iPads für die Gremienarbeit im Rathaus“ amortisiert.

Das gelingt allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die neuen Geräte auch tatsächlich verwendet werden und nicht zu viele Ehrenamtler zur Papiervariante zurückkehren, weil ein effizientes Arbeiten mit der vermeintlich günstigen iPad-Lösung nicht möglich ist. Oder machen sich die Mitglieder der SPD-Ratsfraktion z.B. keine Notizen auf den Vorlagen? Diese Möglichkeit bietet in arbeitsfähiger Form nur der an die Pro-Variante anschließbare Apple Pencil.
Im Übrigen: Reicht ein Speicher von 32 GB heutzutage tatsächlich noch aus? Oft sind die Unterlagen der Ausschüsse so umfangreich, dass man schon jetzt mit 32 GB nicht mehr alles laden kann. Blöd, wenn man diesen Umstand erst nach Anschaffung feststellt und dann noch einmal neue Geräte gekauft müssen.
Das anzuschaffende iPad muss also mindestens 64 GB aufweisen, um erfolgreich in die Zukunft starten zu können. Damit ist der Preisunterschied vom iPad Pro (gibt es erst ab 64 GB) zur einfacheren iPad-Variante (gibt es gar nicht mit 64 GB, sondern erst wieder mit 128 GB) nicht mehr so groß.

Eine Ablehnung der „Modernen Technik“, weil individuelle Notizen gar nicht oder nur sehr umständlich in minimalstem Umfang mit viel Zeitaufwand möglich sind und sich z.B. auch Tabellen auf dem kleineren Bildschirm nur schlecht darstellen bzw. lesen und bearbeiten lassen, ist für die Sache ganz und gar nicht förderlich.

Abschließend weist Kruber darauf hin, dass er sich im Hauptausschuss – anders als die Vertreter der Grünen – nicht definitiv festgelegt hat. Es hätte auch bereits im Hauptausschuss eine Entscheidung für die teureren Geräte fallen können, die SPD ist dort nicht in der Mehrheit gewesen. Da Ratsherr Kruber aber noch Gesprächsbedarf sah, wurde die Entscheidung auf sein Betreiben hin in die kommende Ratsversammlung verlagert.

Dass die Einschätzung, es gebe noch Gesprächsbedarf, richtig war, machen die Äußerungen der SPD-Ratsfraktion noch einmal deutlich. Wir sind bereit, das Thema mit anderen Fraktionen zu besprechen und dann im Rat zu entscheiden. Auch die SPD darf sich mit sachlichen Argumenten gerne melden.

Im Übrigen steht jetzt ja die Frage im Raum, ob die SPD im Falle der Ablehnung ihres Vorschlages ganz auf digitalisierte Ratsunterlagen verzichten und bei der viel teureren Papierversion bleiben möchte? Sieht so die von Oberbürgermeister Dr. Kämpfer (SPD) viel gerühmte „Digitale Strategie“ der Landeshauptstadt aus?