Prüner Schlag: Bauen darf nur ohne Kahlschlag möglich sein!

29.04.2021

Jetzt haben wir es schwarz auf weiß: Das Gutachten des Kieler Ingenieursbüros IPP zeigt detailliert auf, dass der durch Baggerarbeiten verursachte ökologische Schaden auf dem Baufeld „Prüner Schlag Möbelmarktzentrum“ immens ist, so der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Ratsherr Rainer Kreutz.
Von einem Versehen eines einzelnen Baggerfahrers, wie anfangs von den Verantwortlichen der Kriegergruppe kolportiert wurde, kann angesichts des Schadensumfangs keine Rede mehr sein. Der Flächenumfang des zerstörten Grüns lässt die Vermutung zu, dass hier mit Vorsatz gehandelt wurde. Das beharrliche, öffentlichen Schweigen der Verantwortlichen in der Firmenspitze schafft dabei wenig Vertrauen und legt einen bedenklichen Umgang mit öffentlicher Verwaltung, Bürgerinteressen und Umweltschutzfragen offen.
Ein schwacher Trost ist dabei, dass dem Kahlschlag keine geschützten Tierarten zum Opfer gefallen sind.
Zurecht liegt diese Angelegenheit nun bei der Staatsanwaltschaft.
Die CDU-Ratsfraktion bekräftigt erneut ihre Forderung, unter Ausschöpfung des Rechtsrahmens und vor allem unter Verpflichtung zur umfänglichen Wiederherstellung des ökologischen Schadens, die vertragswidrigen Zerstörungen auf dem Baugelände von Möbel Höffner konsequent und vor allem unverzüglich zu ahnden.
Hinsichtlich der Mitverantwortung der Verwaltung zur Frage, inwiefern die Umweltschäden hätten vermieden werden können, sind seit Bekanntwerden des Skandals schon viele Argumente und Vorwürfe zwischen Verwaltung, Politik und Umweltschützern ausgetauscht worden. Neben dem anfänglichen Kommunikationsversagen der Verwaltung und hier nicht nur von Seiten der Dezernatsleitung, sondern insbesondere von Seiten des politisch verantwortlichen Oberbürgermeisters Dr. Kämpfer, bleibt es völlig unverständlich, warum bei einem politisch so brisanten Bauvorhaben wie Möbel Höffner, das ja nur aufgrund eines Bürgerentscheids realisiert werden konnte, die Verwaltungsspitze in dieser Angelegenheit auf eine eigene ökologische Baubegleitung verzichtet hat. Positiv ist zu bewerten, dass die Verwaltung hier mittlerweile nachgebessert hat und eine 14-tägige Begehungen des Gelände Prüner Schlag angeordnet hat.