Es scheint sich folgenschwer zu bewahrheiten:Die grundsätzliche Skepsis der CDU-Ratsfraktion zur Kundenfrequenz steigerndenFunktion eines reinen Geschäftshaus-Konzepts am „Nordlicht“-Standort AlterMarkt bzw. obere Holstenstraße erhält aus Sicht ihres baupolitischen Sprechers,Ratsherr Wolfgang Homeyer, nachträglich ihre bittere Bestätigung.
Von den bei der offiziellen Präsentation des75 Mio. Euro teuren Geschäftshaus-Neubaus der Hamburger MATRIX Immobilien AG imMärz 2011 wie gewohnt blumig-rhetorisch ver-teilten Vorschlusslorbeeren desdamaligen Kieler Oberbürgermeisters, Thorsten Albig (SPD), sind nichts alsleere Worthülsen übrig geblieben. Von einem kräftigen „Vitaminstoß“ für dienördliche Kieler Innenstadt und einer Richtungsweisung für weitereInnenstadt-Vorhaben war die Rede gewesen. Letzteres besser nicht!
Und auch die von Bürgermeister PeterTodeskino (Bündnis 90/Die Grünen), im Rahmen des Richtfestes geäußerte Projektbeurteilungerweist sich als gravierende Fehleinschätzung ver-heerender Art. DerBürgermeister sprach von lange ersehnter Stärkung der Altstadt, einem neuenKundenmagneten und einem großen Schmuckstück. Markige Worte, mehr nicht!
Für die rot-grüne Rathauskooperation und denSSW bedeutete die Eröffnung des Geschäftshauses gar, dass die durch sieangestoßene Innenstadtentwicklung deutlich sichtbare Früchte trägt und weitereDynamik entwickelt. Eine trügerische Sichtweise, wie sich zeigt!
Klar ist: Das Geschäftshausmodell „Nordlicht“erweist sich als Konzept-Crash für das Areal der nördlichen Innenstadt. Was vonRot-Grün und dem SSW noch während der Planungs- und Bauphase als Meilensteinfür das Erblühen eines attraktiven Einzelhandelsstandortes der Kieler Innenstadtabgefeiert wurde, hat sich in Wirklichkeit verkehrt. Fehlplanung stattKundenmagnet!
Kiels Innenstadt befindet sich im Abwind. DerMehrheitskooperation fehlt es an gestalterischer Kraft. Das litaneiartigeWiederholen vom Märchen der Dynamik der Innenstadt hilft nicht weiter.
Die jetzt eingeleitete Übernahme desCentermanagements durch eine erfahrene Gesellschaft zu der auch ECE aus Hamburggehört, ist ein erster Schritt in Richtung Belebung der oberen Holstenstraße.Dabei darf jedoch nicht ausschließlich eine reine „Schönheitskur Nordlicht“durchgeführt werden. Vielmehr muss jetzt die Stadt Kiel begleitend die das Geschäftshausumgebenden, öffentlichen Flächen aufwerten und so den Beginn einer dringenderforderlichen Attraktivierung der gestalterisch in die Jahre gekommenenHolstenstraße einleiten.
Die CDU-Ratsfraktion wird sich weiterhin füreine sinnvolle, nachhaltige und zukunftsgerechte Aufwertung desFußgängerbereiches „Holstenzone“ einsetzen, so Ratsherr Homeyer abschließend.
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