„Nie wieder ist jetzt“ Wir setzen starkes Zeichen gegen Antisemitismus

20.05.2025

Die CDU-Ratsfraktion Kiel hat am Montagabend (19. Mai 2025) unter dem Titel „Jüdisches Leben in Kiel – Gegen jeden Antisemitismus“ zu ihrem Jahresempfang in den Ratssaal des Kieler Rathauses eingeladen – und fast 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Gesellschaft, Religion und Zivilgesellschaft folgten der Einladung.

Der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Ratsherr Carsten Rockstein, betonte in seiner Begrüßungsrede die historische und aktuelle Bedeutung jüdischen Lebens in Kiel und Schleswig-Holstein. Mit klaren Worten verurteilte er die jüngsten antisemitischen Vorfälle – darunter Kreideparolen an der Kieler Universität, Aufkleber mit der Aufschrift „Zionisten jagen“ im Stadtbild und ein jüngst vereitelter Angriff auf die israelische Teilnehmerin beim Eurovision Song Contest.

Jüdisches Leben ist ein fester Bestandteil unserer Stadtgeschichte – es gehört zur Gegenwart Kiels und soll auch seine Zukunft mitgestalten, offen, sichtbar und sicher. Antisemitismus ist keine Meinung, sondern eine Menschenverachtung, der wir uns entschieden entgegenstellen, so Rockstein.

Ein zentrales Anliegen des Abends war der interreligiöse Dialog. Unter den Gästen waren zahlreiche Vertreter unterschiedlicher Glaubensrichtungen, u. a. Tousiq Ahmad (Ahmadiyya Muslim Gemeinde), Bernd Gärtner (Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit), Cetin Kocak (Alevitische Gemeinde), Propst Dr. Jürgen Wätjer (Katholische Kirche), sowie Bogdan Logvinov (Landesverband Jüdischer Gemeinden) und Mitglieder der Jüdische Gemeinde Kiel und der Jüdischen Gemeinde Kiel und Region.

Die CDU-Ratsfraktion zeigt sich dankbar über die starke Resonanz und die Vielfalt der Anwesenden, die mit ihrer Präsenz ein gemeinsames Zeichen für religiöse Toleranz und Zusammenhalt setzten.
Nelly Eliasberg vom Bündnis gegen Antisemitismus Kiel hielt die eindrucksvolle Keynote und gab darin tiefgehende Einblicke in die Erfahrungen jüdischen Lebens in Kiel. Auch Viktoria Ladyshenski von der Jüdische Gemeinde Kiel und Region e.V. und Walter J. Pannbacker von der Jüdischen Gemeinde Kiel teilten persönliche Perspektiven, die viele Zuhörerinnen und Zuhörer bewegten.

Neben Vertreterinnen und Vertretern des Beirates für Menschen mit Behinderung, des Seniorenbeirates, der Polizeidirektion Kiel sowie der Landeshauptstadt Kiel waren auch der Verband Jüdischer Studierender (VJSNord), LIDA (unabhängige Meldestelle für Antisemitismus in Schleswig-Holstein) und zahlreiche Dezernenten anwesend.

Ein besonderer Dank gilt der Polizei Kiel, die die Veranstaltung professionell schützte und für ein sicheres Umfeld sorgte.

Leider muss man bei der Planung von Veranstaltungen mit diesem Thema den Schutz des Events immer mitdenken. Allein das zeigt, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht, so Rockstein.

Im Anschluss an das offizielle Programm kam es bei koscheren Snacks und der Musik des Duo Zhok zu einem intensiven Austausch unter den Teilnehmenden. Der Abend ermöglichte persönliche Begegnungen, offene Gespräche und einen lebendigen Dialog – weit über Parteigrenzen hinaus.

Nie wieder ist jetzt – das ist keine historische Floskel, sondern ein Auftrag für uns alle. Die CDU-Ratsfraktion bekennt sich klar zu jüdischem Leben in Kiel und zur Verantwortung, Antisemitismus in jeder Form entschieden entgegenzutreten, erklärte Ratsherr Carsten Rockstein abschließend.