
Zu der Vorlage „Positionspapier Kiel – klimaneutral 2035?!“ in der gestrigen Ratsversammlung (18.11.2021) erklärt Ratsherr Robert Vollborn, umweltpolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion: Es ist gut und wichtig, dass wir uns in Kiel Gedanken über Klimaveränderungen, deren Ursachen und Gegenmaßnahmen machen. Aber wenn die im Positionspapier für Kiel vorgeschlagenen Maßnahmen jährlich 240 Millionen Euro kosten sollen, dann müssen sie durchdacht sein.
- Wir streben die Elektrifizierung des Straßenverkehrs an - aber die Vorlage sagt nichts aus über den Ressourcenbedarf für Herstellung, Ersatz und Entsorgung der Batterien und die Ausbeutung von Rohstoffen dafür.
- Die Vorlage regt an, „vollständig“ auf fossile Brennstoffe zu verzichten und u.a. Erdgasheizungen zu verbieten - Kiel hat aber gerade für 290 Millionen Euro ein neues Gaskraftwerk in Betrieb genommen.
- Die Vorlage erklärt, es zähle in der Klimakrise „jedes Zehntel Grad und jedes Kilogramm CO2!“ - an keiner Stelle wird thematisiert, dass wir seit zwei Jahren durchgehend überall in den Kieler Rathäusern Fenster offen halten, für stetigen Luftaustausch als Corona-Schutzmaßnahme.
- Die Vorlage befürwortet die Nutzung von nachhaltig und regional produzierter Energie, vor allem Holz (u.a.) - gleichzeitig ringt Rot/Grün im Umweltausschuß darum, die Bewirtschaftung des Kieler Stadtwaldes einzuschränken, damit mehr Bäume stehen bleiben, CO2 binden und das Klima schützen.
Klimaschutz ist zu wichtig, um den Begriff trotz solcher Widersprüche als Generalschlüssel zu nutzen, der mal die eine, mal die entgegengesetzte Tür öffnet. Ein „ressourcenbewusstes Leben“ ist die Basis, um die Klimaziele überhaupt zu erreichen.
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