Kiel kommt beim Wohnungsbau nicht voran

10.02.2022

Kiel kommt beim Wohnungsbau nicht voran, so der stellv. Vorsitzende und wohnungspolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, Ratsherr Florian Weigel.
Wohnraum in Kiel bleibt knapp. Die Stadt hat ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Baugenehmigungen laufen schleppend. Das Bauamt ist überlastet. Ziele für sozialen Wohnungsbau werden nicht erreicht. Kiel braucht eine „Kultur des Möglichmachens“ beim Wohnungsbau. Oberbürgermeister Dr. Kämpfer kann seine Wahlversprechen nicht einhalten.

Die Stadt Hamburg hat es geschafft, dass die Mieten in der jüngsten Zeit nicht mehr gestiegen sind. In Kiel ist das nicht der Fall. Die Mieten in Kiel steigen weiter. Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen ist knapp. Immobilienpreise steigen in den Himmel. Familien verlassen Kiel in Richtung der Kreise Plön und Rendsburg (vgl. S. 9 Wohnungsmarktbericht 2020).

Das liegt daran, dass der Oberbürgermeister und die rot-grüne Kooperation beim Wohnungsbau ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben.
Die Genehmigung für Bauvorhaben in Kiel laufen äußerst schleppend und das Bauamt ist überlastet. Das ist nicht neu, aber darum haben sich der Oberbürgermeister und seine Kooperation in den letzten Jahren nicht gekümmert. Neue und innovative Ideen zum Wohnungsbau: Fehlanzeige!

Das Einzige, was die Kooperation auf den Weg gebracht hat, war die Kieler Wohnungsgesellschaft. Dafür feiert sich die Kooperation immer noch ab. Fakt ist aber: Diese Kieler Wohnungsgesellschaft hat bisher noch keine einzige Wohnung gebaut. Das Einzige was sie tut, ist bestehende Wohnungen aus dem Bestand aufzukaufen.

Auch die Ziele für den sozialen Wohnungsbau erreicht Kiel nicht. Ziel sind 30 % der Fläche bei neuen Bauvorhaben als sozialen Wohnungsbau zu bauen.* Allerdings erreicht die Stadt häufig nur 30% der Wohnungen – wie jüngst an der Hörn oder im Kieler Süden. Das Ziel von 30% der Fläche ist davon weit entfernt. Bezeichnend ist es auch, dass es in Kiel keinerlei Prognose gibt, wie viele Wohnungen in der Zukunft aus der Sozialbindung herausfallen werden. Hier stochert die Stadt im Nebel.

Als CDU-Ratsfraktion haben wir viele Vorschläge gemacht, mehr Wohnraum zu schaffen: Aufstocken von Supermärkten, mehr Wohnraum in der Innenstadt, mehr Nachverdichtung und Dachgeschossausbau, Büroumbau zu Wohnungsbau. Nicht zuletzt erscheint eine Bündelung der Zuständigkeiten zweckmäßig: Das Baudezernat und das Dezernat für Wohnen sind immer noch getrennt. Die derzeitige Aufsplitterung der Zuständigkeiten in der Verwaltung behindert den Wohnungsbau in Kiel.

Allgemein brauchen wir in Kiel eine „Kultur des Möglichmachens“! Leider drängt sich der Eindruck auf, dass es in Kiel schneller geht, ein Hotel zu errichten, als ein Wohnhaus.
Eine Gruppe wird in Kiel völlig vergessen: Junge Familien, die sich ein Häuschen kaufen wollen. Für diese Bevölkerungsgruppe passierte in Kiel bisher viel zu wenig.
Oberbürgermeister Dr. Kämpfer hat im Wahlkampf 2019 6.000 neue Wohnungen versprochen ** Davon ist die Stadt Kiel weit entfernt.

*Drucksache 0991/2017: „Bei der Schaffung von neuem, verbindlichem Planungsrecht für zusätzlichen Geschosswohnungsbau ist mit dem jeweiligen Vorhabenträger vertraglich zu sichern, dass 30% der zusätzlich geschaffenen Wohnfläche mittels Fördermittel nach dem Gesetz über die Wohnraumförderung in Schleswig-Holstein (SHWoFG) zu erstellen sind.“

  **Gleiche Priorität hat die kurzfristige Realisierung der 4000 konkret geplanten Wohnungen in großen Bauprojekten (Postfuhrgelänge, Torfmoorkamp etc.) bei mindestens 30 % sozialem Wohnungsbau.

Dazu kommen 2000 Wohnungen für Studierende, 1300 davon öffentlich gefördert (https://ulf-kaempfer.de/meine-themen/wohnen/)

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