Ja, daran glaubt die CDU-Ratsfraktion. Deshalb beantragte sie gemeinsam mit der SSW-Ratsfraktion in der Ratsversammlung im Januar die Prüfung, ob eine Bewerbung Kiels als Kulturhauptstadt Europas – auch unter Berücksichtigung der Kosten – möglich sei.
Nun liegt die Antwort der zuständigen Kulturdezernentin und Kieler Bürgermeisterin Renate Treutel vor: Kiel kann es ihrer Meinung nach nicht!
„Die Geschäftliche Mitteilung der Kulturdezernentin ist in jeder Hinsicht enttäuschend und offenbart den unzureichenden Gestaltungswillen der Stadtverwaltung. Die Kulturdezernentin hat sich nicht ernsthaft mit den Möglichkeiten und Chancen einer Bewerbung befasst“, so die kulturpolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion, Ratsfrau Erika Diehr.
Dabei sind die Argumente vorgeschoben:
- Die Stadt hat keine eigene Kostenschätzung vorgenommen und sich lediglich an einer Kostenschätzung der Stadt Lübeck orientiert. Dies ist kein seriöses Vorgehen.
- In sieben Monaten kann man durchaus ein Konzept und eine Bewerbung erarbeiten. Auch die zuständige Geschäftsstelle der Kulturstiftung der Länder in Berlin sieht in einem Zeitfenster von sieben Monaten kein Problem.
- Die Erfahrungswerte bei der Bewerbung für die Ostseekulturstadt können auch gewinnbringend für die Bewerbung genutzt werden.
Die Bewerbungs- und Auswahlkriterien verdeutlichen im Übrigen, dass es nicht darauf ankommt, ob eine Stadt schön ist. Entscheidend ist ein Konzept, das den europäischen Werten Rechnung trägt und das Kreativität mit Völkerverständigung verbindet.
Kiel hätte daher als internationale Stadt des Segelsports und mit seinen Verbindungen nach Skandinavien und in den baltischen Raum sowie zu den europäischen Partnerstädten eine echte Chance, den Wettbewerb zu gewinnen.
Allein die Bewerbung würde Kiel in das Rampenlicht der europäischen Kulturszene rücken und zugleich neue Perspektiven für die Kieler Kultur eröffnen.
Diese Chance hat die Kulturdezernentin verpasst!
Empfehlen Sie uns!