Gendersprache: Gleichberechtigung muss verständlich sein

08.09.2021

Seit 01. Juli 2020 findet der Leitfaden zur "Gendergerechten Kommunikation in der Landeshauptstadt Kiel“ in der Verwaltung der Landeshauptstadt Kiel Anwendung. Im Gegensatz zu anderen Kommunen hat sich die Landeshauptstadt dazu entschieden, nicht nur den Genderstern in der Kommunikation einzuführen, sondern auch weitere umfangreiche Vorgaben für eine gendergerechte, städtische Kommunikation zu machen.

Nach wie vor ist die CDU-Ratsfraktion jedoch der Meinung, dass man mit der Einführung eines Sternchens inmitten von Worten, der Abschaffung von „männlich“ erscheinenden Adjektiven (z.B. künstlerisch) oder dem Verzicht auf Pronomen oder die Anrede „sehr geehrte Damen und Herren“, wie es die Kieler Stadtverwaltung von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verlangt, keine Geschlechtergerechtigkeit im Alltag herstellen kann, erklärt die gleichstellungspolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion, Ratsfrau Madina Assaeva.

Im Gegenteil: Es besteht die Gefahr, dass der allgemeine, mit keiner Rechtschreibregelung konforme Sprech-, Sprach-, Schreibwirrwarr außer Unmut in der Bevölkerung nichts erreicht.

Deshalb fordert die CDU-Ratsfraktion mittels eines Antrags (Drs. 0807/2021) in der kommenden Ratsversammlung am 16.09.2021, die Vorgaben der Kieler Stadtverwaltung zur "Gendergerechten Kommunikation in der Landeshauptstadt Kiel“ extern sowohl unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung als auch unter der Bevölkerung zu evaluieren. Dabei sollen die Wirkung und die Akzeptanz dieser Vorgaben auf beiden Seiten festgestellt werden.

Es muss eine einheitliche deutsche Rechtschreibregelung geben, insbesondere für staatliche Institutionen und Behörden, die allgemein verständlich, geschlechtergerecht und für alle umsetzbar ist. Nur so kann man eine von der breiten Mehrheit der Bevölkerung getragene gesellschaftliche Gleichberechtigung auch in den Köpfen aller Menschen erreichen. Damit unterstützt die CDU-Ratsfraktion auch den Vorschlag der CDU SH, einen Volksentscheid zu diesem Thema durchzuführen, so Ratsfrau Assaeva abschließend.

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