
Die Kieler CDU-Ratsfraktion sieht ein zunehmendes Ungleichgewicht in der Verkehrspolitik. Während der Ausbau von Velorouten und Fahrrad-Infrastruktur konsequent vorangetrieben wird, bleiben zentrale Probleme im ruhenden Verkehr ungelöst – mit sichtbaren Folgen im Alltag: Fußgängerwege werden zunehmend von Fahrrädern und Lastenrädern beansprucht, Parkraum für Anwohnerinnen und Anwohner und Pendlerinnen und Pendler schrumpft stetig, ohne dass adäquate Alternativen geschaffen werden.
Magdalena Drewes, verkehrspolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion erklärt:
Es ist gut, dass nunmehr ein Fußgängerweg an der Veloroute 10 gebaut wurde und Fußgängerinnen und Fußgänger diesen sicher nutzen können. Auch die Fertigstellung der Veloroute entlang der Flensburger Straße ist ein guter Fortschritt für den Radverkehr, allerdings zu Lasten der Anwohnerinnen und Anwohner und der Parkraumsituation.
Denn Tatsache ist, dass Radfahrerinnen und Radfahrer und Nutzerinnen und Nutzer von Lastenrädern nicht nur oft sehr schnell unterwegs sind, sondern zunehmend Gehwege – teils aus Platzmangel, teils ohne Rücksicht -nutzen. Fußgängerinnen und Fußgänger, darunter viele ältere Menschen, Familien mit Kindern oder Menschen mit Behinderung, fühlen sich bedrängt und gefährdet. Gleichzeitig nehmen Verstöße gegen Verkehrsregeln durch Radfahrende zu – meist ohne Konsequenzen. Das Beispiel der schwer verletzten Fußgängerin an der Kiellinie, die von einem Fahrradfahrer angefahren wurde, sollte uns eine Mahnung sein.
Auch wurden in den vergangenen Jahren im gesamten Stadtgebiet konsequent Parkplätze abgebaut. Die Zukunftsplanungen sehen noch weitreichendere Einschnitte für Autobesitzerinnen und Autobesitzer vor. Die versprochene Schaffung neuer zentraler Quartiersparkhäuser oder innovativer Lösungen für den ruhenden Verkehr bleibt hingegen aus. Die Folge: Anwohnerinnen und Anwohner, Handwerksbetriebe und der lokale Einzelhandel geraten unter Druck. Die Parkplatznot verschärft sich, soziale Spannungen nehmen zu.
Um zu verhindern, dass die Verkehrswende zur Spaltung der Stadtgesellschaft führt, müssen in der städtischen Mobilitätsplanung alle Verkehrsteilnehmer mitgedacht werden. Wir brauchen konsequente Kontrollen und Sanktionierungen von Radfahrenden vor allem auf Gehwegen und endlich konkrete Maßnahmen zur Schaffung von Parkraum.
Wir müssen aufhören nur in eine Richtung zu denken, Mobilität muss für alle erreichbar sein, so Drewes abschließend.
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