Drei Buchstaben an einer Bushaltestelle sind kein angemessener Beitrag zur Erinnerungskultur
Die Eigenschaft „zuhören“ zu können ist eine der wichtigsten Grundfähigkeiten diskussionsbereiter Menschen. Das „Verstehen“ folgt dann manchmal automatisch, nicht in jedem Fall und insbesondere nicht, wenn die Sache mit dem „Zuhören“ schon nicht geklappt hat, so der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Ratsherr Stefan Kruber und die Vorsitzende des Bauausschusses der Landeshauptstadt Kiel, Ratsfrau Sigrid Schröter, zu der Diskussion im vergangenen Bauausschuss um die Umbenennung der Haltestelle Strucksdiek in „AEL Nordmark“.
Die CDU-Ratsfraktion ist der Meinung, dass die Buchstabenkürzel „AEL“ nicht so aussagekräftig sind, dass jede busfahrende Person dabei sofort an ein „Arbeitserziehungslager“ denkt, hält diese bloße Buchstabenkombination deshalb für einen sehr schlecht gewählten Ausdruck.
Ebenso kann die alleinige Umbenennung einer Bushaltestelle (zudem noch mit ungenügend erklärender Bezeichnung) wohl kaum ein ausreichendes Beispiel für eine gelungene Erinnerungskultur an dieser Örtlichkeit sein. Die CDU-Ratsfraktion hält den Namen einer Bushaltestelle bei weitem nicht für ein ausreichendes Mahnmal und bat deshalb im Bauausschuss, sich gegebenenfalls über besser erläuternde und der bewegenden Geschichte dieses Geländes gerechter werdende Gestaltungsmöglichkeiten Gedanken zu machen.
Außerdem sollte man derart prägnante Veränderungen im Stadtgebiet, wie die Umbenennung von Bushaltestellen, nicht durchsetzen, ohne vorher wenigstens die unmittelbar betroffenen Bürgerinnen und Bürger des entsprechenden Ortsbeiratsbezirks gefragt zu haben. Bürgerbeteiligung ist jedenfalls für die CDU-Ratsfraktion eine wichtige, richtige und äußerst wünschenswerte Form demokratischer Information und Auseinandersetzung.
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