Der ÖPNV muss Vorrang haben

07.07.2021

Zur Aussage im heutigen KN Artikel “Billiger Bus fahren – aber nur in Kiel“, des Kaufmännischen Leiters der KVG „Wir wünschen uns für Busse eine eigene Trasse, …“, erklärt Florian Weigel, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion:

„Busse dürfen nicht zu Gunsten von Fahrradwegen benachteiligt werden. Der ÖPNV soll Vorrang haben.

Wir begrüßen die Senkung der Fahrpreise für Bus und Fähren in Kiel als richtigen Schritt in die Verkehrswende und der damit verbundenen Bedeutung des ÖPNV für Kiel.

Wenn Busse allerdings in Kiel im Stau stehen, weil es wegen einer zusätzlichen Radspur auf der Fahrbahn zu wenig Platz für den ÖPNV gibt, läuft etwas in der Verkehrsplanung schief. Niemand wird freiwillig auf den Bus umsteigen, wenn er gemeinsam mit den anderen Verkehrsteilnehmern im Stau steht oder scheinbar endlos an einer nicht für den ÖPNV bevorrechtigten roten Ampel warten muss. Damit die Verkehrswende gelingt sind zügige Buslinien auf freien Trassen elementar und es darf zu keiner Verdrängung oder verkehrlichen Benachteiligung der Busse kommen.

Unser Ziel als CDU-Ratsfraktion bleibt, dass zeitnah zumindest in einem ersten Schritt auf Hauptein und -ausfallstraßen eigene Busspuren eingerichtet werden sollen. Wir unterstützen in diesem Gedanken die Forderung des kaufmännischen Leiters der KVG, wenn er „für Busse eine eigene Trasse, wo immer es möglich ist“ fordert. Das gilt aus CDU-Sicht auch unbedingt für Buslinien im Innenstadtbereich.

Eine einseitige Bevorzugung des Fahrrads soll es nicht geben. Denn viele Menschen sind auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen und können oder wollen aus verschiedensten Gründen nicht Fahrrad fahren. Bei einer Flächenkonkurrenz zwischen Kfz-Verkehr, ÖPNV und Fahrrad darf es daher keine Benachteiligung des ÖPNV geben. Vielmehr muss dem ÖNPV hier möglichst Vorrang gewährt werden. Aktuelle Beispiele, wie in der Eckernförder Straße zeigen, dass die Stadt Kiel bei der Beachtung von Flächenkonkurrenzen nachbessern muss. Die Sorgen der Kieler Verkehrsgesellschaft sind daher nachvollziehbar.“

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