Kiel hat am Samstag einen neuen Oberbürgermeister gewählt – nur zwei Tage später endete die Ausschreibungsfrist für zwei zentrale Dezernate: Finanzen, Personal, Ordnung und Feuerwehr sowie Bildung, Jugend und Kultur. Die Verfahren laufen nun an: Sichtung, Gespräche, mögliche zusätzliche Vorschläge bis zur Wahl durch die Ratsversammlung. Für die CDU-Ratsfraktion ergeben sich daraus eine Reihe von Fragen, so der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Ratsherr Carsten Rockstein:
Wir können keine Bewerberinnen und Bewerber in Gespräche schicken, wenn wir ihnen nicht einmal sagen können, wie ihr künftiges Dezernat genau aussieht. Das ist unfair, unprofessionell und kein guter Start für die neue Führung im Rathaus.
Besonders kritisch sieht die CDU-Ratsfraktion die bisherige Zuordnung des Fachbereichs Wirtschaft im Büro des Oberbürgermeisters:
Wir müssen uns ehrlich machen – Dr. Samet Yilmaz ist kein Wirtschaftsdezernent. Diese Frage stellt sich nicht. Also muss jetzt geklärt werden, wo die Wirtschaft künftig verankert wird. Bleibt die Struktur bestehen? Wird neu zugeschnitten? Braucht Kiel nicht endlich ein eigenes Wirtschaftsdezernat?
Wir können doch nicht so tun, als wäre alles in Ordnung, wenn zwei Dezernate vakant sind und niemand weiß, wie die Verantwortlichkeiten aussehen sollen. Ohne Struktur macht das gesamte Verfahren keinen Sinn. Wir fordern daher ein klares Konzept, bevor Personalentscheidungen getroffen werden.
Sollte weiterhin Unklarheit herrschen, sieht die CDU-Ratsfraktion Konsequenzen:
Wenn der neue Oberbürgermeister kein Konzept vorlegt, müssen wir ernsthaft darüber reden, das Verfahren zu pausieren. Es geht hier um Führungspositionen für sechs Jahre – da braucht es Verlässlichkeit und Klarheit, für die Stadt, aber auch für die Bewerberinnen und Bewerber.
Jetzt zeigt sich, welchen Führungsstil Dr. Samet Yilmaz wählt. Es geht um Ordnung, Transparenz und Zusammenarbeit. Die CDU-Ratsfraktion steht für konstruktiven Austausch bereit, aber wir erwarten, dass der neue Oberbürgermeister seine Hausaufgaben macht. Nur dann finden wir die besten Köpfe für Kiel, so Rockstein abschließend.

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