
Vorlage der Verwaltung zur Neuordnung der nördlichen Kiellinie zwischen Feldstraße und Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt schafft Fakten für autofreie Kiellinie
Zur Drucksache 0061/2021 zur Umgestaltung des nördlichsten Teils der Kiellinie im kommenden Bauausschuss, erklärt der verkehrspolitische Sprecher und stellv. Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Ratsherr Florian Weigel:
Im kommenden Bauausschuss soll eine Vorlage beraten werden, mit der die Fahrbahn auf dem nördlichen Teil der Kiellinie massiv ungestaltet werden würde. Die Vorschläge der Verwaltung sind mit der bestehenden Gestaltung der nördlichen Kiellinie in keiner Weise vereinbar: Mehrere Fahrspuren würden wegfallen. Der in der Beschlussvorlage geplante südliche Fahrradschutzstreifen würde quasi im Nichts mitten auf der Straße enden. Im Norden ist eine sogenannte „Protected Bike Lane“ geplant. Mit diesen abgepollerten Radwegen gibt es in Kiel noch keine Erfahrungen. Im selben Bauausschuss äußert die Verwaltung sogar, dass eine Geschäftliche Mitteilung zum Umgang mit „Protected Bike Lanes“ noch ausstehen würde (0043/2021). Außerdem würde der ganze südliche Gehweg massiv versiegelt werden.
Der Oberbürgermeister hat angekündigt, zur Frage des Autoverkehrs auf der Kiellinie ein offenes Verfahren durchführen zu wollen. Außerdem hat er immer wieder betont, die Planungen zur nördlichen Kiellinie seien nicht von denen zur südlichen Kiellinie zu trennen.
Mit dieser Beschlussvorlage seiner Verwaltung erfolgt aber genau dies: Ein Teil der Kiellinie soll separat umgebaut werden. Mit der Umsetzung der Vorlage würde schon eine verkehrliche Vorfestlegung zu Gunsten einer autofreien Kiellinie geschaffen werden und die Kielerinnen und Kieler somit vor vollendete Tatsachen gestellt werden.
Bisher gab es nur eine beiläufige Beteiligung des betroffenen Ortsbeirates Wik zu der beantragten Umgestaltung des Verkehrsraumes zu Gunsten des Fahrradverkehrs. Dabei ist die geplante Maßnahme weder dringend nötig, noch erscheint sie als sehr eilig.
Das ist der falsche Weg, denn es sollte ein offenes Verfahren geben, in dem entschieden wird, ob es eine Kiellinie mit oder ohne Autoverkehr geben soll. Das wird jetzt nur noch eingeschränkt sinnvoll umsetzbar sein!
Ich appelliere an die Kooperation, den Kiellinienfrieden nicht nach wenigen Wochen wieder zu beenden. Die autofreie Kiellinie darf nicht durch die Hintertür kommen, so Ratsherr Weigel abschließend.
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