Der von Oberbürgermeister Dr. Kämpfer nach seiner Wahl geäußerte Wunsch nach einer Aufbruchstimmung in Kiel ist bislang unerfüllt geblieben, erklärte der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Ratsherr Stefan Kruber. Jedoch ist im Kieler Rathaus nach der Gaschke-Affaire zumindest wieder Ruhe eingekehrt.
Oberbürgermeister Dr. Kämpfer ist zwar im Rathaus angekommen und man kann ihm bescheinigen, dass er das Amt des OB handwerklich korrekt angeht. Er ist vor Ort präsent, führt angekündigte Gespräche und macht artig seine Antrittsbesuche.
Bislang ist es ihm jedoch nicht gelungen neue Impulse zu setzen oder gar Dinge umzusteuern. Kiels Probleme bestehen unverändert und Lösungen sind nicht in Sicht. Dies gilt insbesondere für die Haushaltkonsolidierung. Zwar hat die von ihm vorgeschlagene Konsolidierungskommission unter Beteiligungen der Fraktionen gerade erst die Arbeit aufgenommen, aber Kiels Finanznot verschärft sich stetig, so dass auch der Haushalt 2015 defizitär sein wird, mit und erst recht ohne eigene Anstrengungen zur Konsolidierung. Die Planungen für die unbezahlbare Stadt-Regional-Bahn laufen immer noch. Ebenso wie für den unsinnigen Kleinen-Kiel-Kanal. Eine Nachfolgelösung für das GKK ist erst einmal in erheblichen Zeitverzug geraten. Auch der Verlust von Arbeitsplätzen insbesondere im produzierenden Gewerbe reißt nicht ab. Von einer aktiveren Wirtschaftspolitik – OB Dr. Kämpfer leitet das Wirtschaftsdezernat – ist noch nichts spürbar.
Die Probleme Kiels erfordern ein kraftvolles und mutiges Umsteuern. Ein weiter so, wie von der Rathauskooperation von SPD, Grünen und SSW immer wieder geübt, darf es nicht länger geben. Kiel ist zu wünschen, dass Oberbürgermeister Dr. Kämpfer aus seiner Moderatorenrolle bald herauswächst und als Oberbürgermeister sein eigenes Profil gewinnt, in dem er eigene Akzente setzt, Lösungen präsentiert und diese auch gegen Widerstände durchsetzt.
Empfehlen Sie uns!